Duisburg, oder wie eine Arena die FanWelt verändert
An einem sommerlichen Aprilsonntag sollte unser Weg wieder einmal nach Duisburg zum Meidericher SV führen, der allerdings schon seit Jahrzehnten seine Heimstatt im Stadtteil Wedau hat. Für mich persönlich war es das Ende einer wohl 15jährigen Duisburgpause. Für unsere Eintracht gab es hier leider nie viel zu holen und somit hat sich der 2.Ligakracher MSV Duisburg gegen BV Lüttringhausen 08 am tiefsten in meine Hirnrinde geschlagen und damit auch das alte Stadion.
Nun aber zum aktuellen Geschehen, der Family-Bus war zwar zum wiederholten Male zum PKW geschrumpft, was aber der guten Laune der Mitreisenden keinen Abbruch tat. Auch die teilweise selbstgewählte Beschränkung auf nur ein "Fläschchen" Bier stellte sich als charmante Finte heraus! Liefen doch während Hinfahrt weitestgehend unfallfrei Drei Liter aus diesem Behältnis die Kehle eines Mitfahrers herunter.

Angekommen in Duisburg durfte man schon bald die ersten vertrauten Gesichter begrüssen und beim Betreten des lauschigen Biergartens an der Gästekurve gar Unmengen vertrauter Antlitze. Nur schweren Herzens trennte man sich dann von dem lauschigen Plätzchen und suchte den Eintritt in die Arena.
Nach dem Durchschreiten eines "Gröhltunnels" erreichte man die schon recht ansehnlich gefüllte Gästekurve und - soviel vorab - was der Großteil der Mitreisenden heute ablieferte war kein Arenatourismus. Das Spiel begann mit einem kapitalen Patzer von Herrn Stuckmann, der wie man später im Fernsehen sehen konnte zu Unrecht nicht bestraft wurde. Aber schon nach wenigen Minuten war es mit der Meidericher Herrlichkeit vobei und beide Mannschaften suchten sich an Harmlosigkeit zu überbieten.
Was den Support anging darf man den Nachmittag als eine große Liebeserklärung an Blau Gelb werten, ein engagierter Support unseres wohl 450 Mann und Frau starken Haufens... und das in dieser Situation!
Gruselig dagegen das Auftreten der heimischen Besucher - das Wort Fan, Supporter oder Anhänger verbietet sich hier auf das Äusserste! Lediglich die Tore in Jena gegen den Mitkonkurrenten Freiburg erzeugten so etwas wie Regung in der klinisch toten Heimkurve. Engagiert dagegen war das Maskottchen der Meidericher, welches wiederholt versuchte den Gästeblock zu provozieren! Ein Thema welches die DFL mal schleunigst auf die Tagesordnung nehmen sollte ;-)

Sportlich verendete die Partie mit einem leistungsgerechten 0:0 und der Erkenntnis, jetzt auch rechnerisch das rettende Ufer nicht mehr erreichen zu können.
Um 19:20 befand man sich dann bereits wieder in heimischen Gefilden und schuldet hier nur noch der charmanten und kompetenten Fahrleitung ein großes Lob.

SchAppi