Essen - und der 9er-Bus ist ausverkauft!!!
Das charmante Ambiente der Hafenstraße erwies sich wieder einmal als Zuschauermagnet und der 9er-Bus
war unversehens ausgebucht. Nachdem an einigen Treffpunkten noch diverse Mitfahrer aufgegabelt wurden,
ging es dann mit Fan-Urgestein Mehner am Steuer gen Westen. Allesfahrer Willi stimmte dann auch bald
einige Wehmut erzeugende Gesänge an. Immer weiter wurde wurde altes und uraltes Liedgut zu Tage
befördert, besonders DJ Eschebaum erwies sich bei der Darbietung dieses Liedguts als Gigant der
Textsicherheit. Nach der Ankunft in Essen konnte man sich noch mit den üblichen Mitreisenden ein
wenig über die tags zuvor ganz ordentlich abgelaufene Demonstration unterhalten.
In der Hoffnung, mit dem Spiel in Erfurt die Talsohle durchschritten zu haben ging es dann in den
auch heute wieder recht ordentlich gefüllten Gästeblock. Mit Spielbeginn erarbeitete sich die
Eintracht sofort eine drückende Feldüberlegenheit die jedoch in keinerlei Torchance mündete und
das sollte auch trotz gelegentlicher Gegenwehr der Rot-Weissen sich bis zum Ende des Spiels auf
keiner Seite ändern. Ein Spiel ohne Torchance auf beiden Seiten.... Unglaublich!!!
Zu guter letzt blieb einem nur der Trost, daß man eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem
letzten Spiel in Essen sah und immerhin einen Auswärtspunkt ergattert zu haben. Wobei Trotz des
Punktes der Galgenhumor deutlich dominierte und der Blick in die Zukunft einem nach wie vor keine
Zuversicht ins blau gelbe Herz zaubern konnte.
Zur Lage nach dem Spiel gegen Wuppertal
Wer konnte schon ahnen das es ein paar Tage später soviel schlimmer noch kommen konnte. Das 1:4
gegen Wuppertal zeigte deutlichst auf, dass man sich im freien Fall in die 4. Liga befindet. Es
ehrt Herrn Möhlmann ja sehr, daß er die Verantwortung auf sich nimmt und sich vor die Vereinsführung
stellt. Er verkennt nur dabei, was hier seit der Winterpause 2005/06 verspielt wurde.
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Fehlende Nachverpflichtungen in der Winterpause des vorletzten Zweitligajahres, insbesondere im
Hinblick auf die damals schon fehlende Durchschlagskraft im Angriff.
Eine Saisonvorbereitung mit nur einem ernsthaften Testspiel und Neuverpflichtungen von den Auswechselbänken
der verschiedensten Ligen. Sprich eine sparsame Einkaufspolitik, die jedoch dazu führte, daß nicht
einmal annährend das fussballerische Potential von abgegangenen Spielern wie Sümnich und Celikovic
wieder erreicht werden konnte. Von einem Martin Amedick wollen wir hier gar nicht erst reden!
Der unfruchtbare Versuch durch die Entlassung des Managers und diverser Trainerwechsel das Steuer
herumzureißen soll hier einfach mal als marktüblicher Mechanismus noch in einem milderem Lichte
beleuchtet werden. Jedoch die endgültige Zerstörung aller Entscheidungsstrukturen im Verein durch
einen Großsponsor, ohne den nötigen Wechsel des Personals war sicherlich ein weiterer Schritt zum
Untergang dieses Vereins.
Dann jedoch die Winterpause: ein wahres Festival der Neuverpflichtungen, die Welt zu Gast in Braunschweig.
Leider konnten sich nur wenige dieser Neuverpflichtungen auch das Markenzeichen Verstärkung
anheften lassen und viel schlimmer war dabei noch, daß die sportliche Führung ohne jeglichen
maßvollen Blick in die Zukunft den Kader erweiterte. Das Resultat: eine Neuverpflichtung blieb,
gefühlte 100 verliessen den Verein nach dem Abstieg.
Gegen Mitte der Rückrunde war dann selbst den ersten "Rettern" klar, daß der Klassenerhalt nur noch
eine nicht mehr zu erreichende Illusion war. Die Weichen wurden neu gestellt, leider vergaß man hierbei,
dem damals amtierenden Trainer Dietmar Demuth ein paar Vorgaben mit auf den Weg zu geben. Wie zum
Beispiel die möglicherweise in Braunschweig verbleibenden Spieler verstärkt einzusetzen oder gar
dem ein oder anderen aus dem Nachwuchs mal reinschnuppern zu lassen.
All diese Vorarbeiten waren es, die zu dem heutigen Deseaster führten, sicherlich auch in Verbindung
mit der ein oder anderen nicht ganz so glücklichen Neuverpflichtung dieser Saison. Aber auch der
extrem kleine Kader und die nach wie vor äußerst zögerliche Politik hier Korrekturen anzusetzen sind
nicht hilfreich.
Da in den Kreisen der Verantwortlichen jedoch im wesentlichen die Gründung einer Kapitalgesellschaft
und der Ausbau des Städtischen Stadions an der Hamburger Straße mit VIP-Logen im Vordergrund steht,
scheint der oftmals schon geäusserte Eindruck, daß es vielen Verantwortlichen nur um ihre Profilierung
geht, nicht von der Hand zu weisen.
Es wird Zeit für eine Erneuerung der Eintracht oder auch gegegebenfalls für eine Neuorientierung
einiger Mitglieder der Vereinsführung. Ob man den Zeiger, der bereits 5 nach 12 anzeigt, damit noch
einmal zurückdrehen kann darf bezweifelt werden. Aber es müssen endlich Mechanismen her, die diesen
Verein nicht mehr der totalen Lächerlichkeit in der Außen- und jeglicher sonstigen Darstellung
preisgeben.
SchAppi