SC Verl - Eintracht Braunschweig 0:2 (0:1)
Wiederauferstehung in Verl oder `der BTSV ist wieder da!`
Ein goldener Oktobertag wollte es das ich nun doch einmal den Sportplatz des Dörfchens Verl
kennenlernen sollte. Mit Biobier in den Geschmacksrichtungen Dinkel und Gerste beladen ging es mit
5 anderen Familisten zu erst einmal in das beschauliche Gütersloh und damit in einen Ort in dem die
Kneipen und Brauhäuser erst zu abendlicher Stunde ihre Türen öffnen.
Wie es dann der Zufall wollte, war lediglich ein argentinisches Restaurant namens "Mendoza" zur
Bewirtung der kleinen Schar bereit, was den Schreiber als einstigen Bewohner dieses Landes nun doch
ein wenig in Verzückung versetzte. So gab es dann also zum Mittag Empanadas criollas ( gefüllte
Teigtaschen) die sehr lecker waren und das fehlende Quilmes-Bier war eigentlich zu verkraften.
In Verl angekommen konnten ersteinmal annehmbare Eintrittspreise und eine relativ ordentliche und
preiswerte Versorgung diagnostiziert werden. Die Ausstattung mit sanitären Anlagen im Gästeblock
darf man jedoch nur mit dem Wort skandalös bezeichnen. Zwei Becken und ein Trichter sind dann wohl
doch nicht ganz ausreichend bei knapp 1400 Gästen. Das Spiel begann wenig verheißungsvoll, was zum
einen an der gesiebten Sicht lag und zum anderen an dem Recht bescheidenen Bemühungen der Eintracht,
Fußball zu spielen. Aus heiteren Himmel erzielte dann aber Torsten Oehrl das Führungstor, wenn auch
unter gütiger Mithilfe des Torwächters des SC Verl. Mit 0:1 ging es dann auch in die Pause und mit
Hilfe einiger wohlgesonner Mitreisender auch auf die Tribüne. Hier kam man dann diagonal zwischen
Stimmungskanone und Allesfahrer Willi und einem dem Linienrichter nicht sehr wohlgesonnenen
Verwandten zu sitzen.
Aber der Reihe nach, zuerst einmal erfreute uns der liebe Willi in seiner Rolle als Einpeitscher
und nach einiger Zeit auch wieder der liebe Torsten Oehrl, der wohl den Beruf des Torfabrikanten
erlangen möchte, mit dem 0:2. Keine Freude bereitete dem Anhang auf der Tribüne jedoch der mit dem
Regelwerk des Fußballspiels auf Kriegsfuß stehende Linienrichter... ähem Assistent. Aber es nahte
Hilfe, die nicht fußballunkundige Verwandschaft machte sich mit schnellen Trippelschritten
tribünenabwärts auf den Weg zum Assistenten und erklärte diesem im freundlichen und sachlichen Ton
noch einmal die Abseitsregel und zu guter letzt gab es wohl auch noch die Mahnung, ihm das Beinkleid
schuhabwärts zu ziehen bei weiteren Fehlleistungen.
Der weitere Spielverlauf liess jedoch den Schluß zu, daß weder Erklärung noch Mahnung wirklich
fruchtete, ein durchaus höherer Sieg fiel den weiteren Fahnenschwenkattacken des Assistenten zum
Opfer. Aber was solls, es wurde gewonnen und so blieben alle besonnen und feierlich gestimmt.
Wichtig ist: Es geht in die richtige Richtung und gegen Magdeburg darf gern nachgelegt werden.
Wermutstropfen dieses Tages war, daß wieder einmal jemand, der nichts getan hat, auf ein
Stadionverbot zusteuert und im Endeffekt keine Chance besteht dagegen anzugehen. Auch die beim
Fankongress geforderte Mitsprache des Heimatvereins ist weiterhin eine Illusion! Somit wird der
SC Verl wohl ein Mitglied der Braunschweiger Fanszene ohne weitere Mitsprache von Fanprojekt,
Fanbeauftragten, Sicherheitsbeauftragten des Vereins und den örtlichen Szenekundigen Beamten für
einige Jahre aus unserem Kreis verbannen. Das ist bitter und eines Rechtsstaats nicht würdig!
SchAppi