VfR Aalen - Eintracht Braunschweig 2:0 (2:0)


Schöne Reise - keine Punkte

Da die Spieltagsgestalter uns für diesen doch recht weit entfernten Kick unserer Eintracht einen "in der Woche-Termin" bescherten, kam schnell die Variante einer Tour mit Übernachtung ins Spiel und schließlich auch zur gelungenen Ausführung. Gelungen - wieder einmal - aber nur das drumrum um die 90 min., denn auf dem Spielfeld konnte heute mal wieder kein Blumentopf gewonnen werden.
Und das bei einem Gegner, der in seiner eigenen Stadion-Postille schreibt von bedrohlich nahen Abstiegsplätzen, einer alles lähmenden Depression, die sich breit macht, vom deflationären Toreschießen beim Aalener Drittligisten, von Lähmung im Realfußball und vom einzigen Stürmer auf dem Platz - Marco Sailer -, der einem wahrlich leid tut angesichts der Abwehrrecken-Übermacht der VfR Gegner.

Da kam also unsere Eintracht gerade richtig, die inflationär Torchancen der Gegner durch eigene Fehler begünstigt,schwächelnde Gegner aufbaut wo immer sie kann und diese versucht, hostessenmäßig eng im Abstiegssumpf zu begleiten.
Desgleichen tun es die Spieler im Blau-Gelben Trikot, die ebenfalls a la Hostesse die Gegenspieler nur Richtung Tor begleiten, Flanken zulassen (Wehlage), Kopfballduelle im Strafraum verlieren (Nastase) und schon liegen sie hinten und der noch so bemitleidete einzige Stürmer Sailer darf jubeln. Mit ihm die zigtausenden Heimfans, die heute einen wahren Hexenkessel in der Kälte entfachten (wer das jetzt glaubt, ist selber schuld!).
Diese sahen zuvor immerhin eine Chance auch der Eintracht, doch Schied im Abseits, nach dem Rückstand dann noch mit einem Schuß knapp neben das Ziel der Begierde, ehe der Herr Sailer erneut, diesmal nach einer Ecke - die aber wie ich meine auf dem Flug Richtung Strafraummitte die Auslinie Richtung Eintracht-Fanblock deutlich überschritten hatte, ehe sie als Bananenflanke vor Fejzic und Co. niederging - wo der einzige Stürmer (hätten die Jungs mal das Stadionheft gelesen und besser auf den Herrn geachtet, so entschied er allein das Spiel) einfach nur noch den Ball über die Linie drücken musste.
Immerhin gaben sich unsere Jungs nicht auf, erspielten die eine oder andere Torchance, deren eine Herr Danneberg per Kopf schon so gut wie versenkt hatte, als der Torwart außerhalb seines Gefahrenzentrums herumirrte. Leider aber konnte ein Abwehrspieler auf der Linie klären, worauf es zum warmen Pausentee ging.
Auch der eine oder andere Zuschauer suchte Erwärmung bei einem Heißgetränk, die zwote Halbzeit konnte leider ergebnisverbesserungsmäßig nicht mehr erwärmen. Schied nach Flanke von Wehlage zwang den Torwart zu einer Glanztat, netzte zum vermeintlichen 2-1 auch noch ein, wurde aber mit einer Abseitsentscheidung belegt. Zwischendrin musste Fejzic nochmal in höchster Not eine 1-1 Situation entschärfen, was ihm aber souverän gelang. Das ganze ging vor sich bei einer nach diversen Aussagen zu urteilen Scheiß-Kälte, besonders unangenehm wohl durch den feinen Nieselregen im offenen Stehplatzbereich. Aber auf der Tribüne war´s zum Glück regengeschützt und ungleich wärmer, quasi T-Shirtwetter für den Berichteschreiber.
Mehr war letztendlich aber auch nicht mehr drin, ohne Punkte verließen wir den Ort des Geschehens und begaben uns zu unserer Herberge, wo ein lecker Essen und schöne Bierchen, für den einen oder anderen auf Nachfrage auch noch Mixgetränke (wenn auch der Herbergsvater so viel zum Mixen gar nicht wirklich im Vorrat hatte, ist hier wohl nicht so üblich) auf uns warteten.
Die im Saal nebenan seit längerem tagende Trauergemeinschaft (schon vor unserer Abreise zum Spiel und bei Rückkehr der harte Kern immer noch am Trinken) wurde von einem der Mitreisenden nochmal kurz aufgemuntert und nahm dies offenbar auch dankbar an. Aber daß eine heiße Else sich vom Aufmunterer trösten und weiter hätte pflegen und versorgen lassen, trat dann doch nicht so ganz wie von ihm erhofft ein.
Noch im Laufe des Abends wurde aus dem Nieselregen der erste Schnee und am Morgen waren wir quasi leicht eingeschneit. Nach einem stärkenden Frühstück checkten wir schließlich aus, drohten unsere Rückkehr für den nächsten Auftritt der Eintracht in der Nähe an und machten uns auf den Heimweg. Die Straßenverhältnisse waren dankenswerterweise auf der Rücktour doch gut und wir gelangten heil wieder in der Heimat an.

MiWo