Rot-Weiß Oberhausen - Eintracht Braunschweig 2:0 (1:0)
Die einen machen Ihre Arbeit, die andern steh´n meist nur dumm rum
Malocherschicht 07/08, dazu ein paar passende keulende Bergarbeiter, so titelt es das Stadionheft
in Oberhausen. Eintracht ist dort mit keinem Wort erwähnt, nicht das Wappen abgebildet, gar nix.
Würde ja auch zum Ausdruck "Malocherschicht" nicht wirklich passen. Denn malocht im Sinne dieses Wortes,
das wird bei der Eintracht eigentlich schon länger nicht mehr. Wurde aber besonderes auffällig an
diesem lauen Frühlingsabend, der uns wieder mal näher dem 4.-Liga-Abgrund brachte. Nicht daß man
grundsätzlich beim Tabellenzwoten gewinnen muß oder vorher auch nur irgendwie davon ausgehen konnte,
daß dies tatsächlich geschieht. Eigentlich vom Leistungsstand und Tabellenstand her also eine erwartete
Niederlage. Aber dank den tollen punktarmen Auftritten zuvor, wo mehr drin war und erwartet werden
konnte, musste ja nun eigentlich doch gewonnen werden. Wovon die Eintracht an diesem Abend aber so
weit entfernt war wie von einer UI-Cup-Qualifizierung. Man könnte jetzt sagen, man weiß ja nicht
wie´s geendet hätte, wenn Herr Pfitzner nach supergeilem Solo inkl. Torwartausspielen dann den Ball
nicht ans kleine Lattenkreuz sondern in den viel größeren offenen Teil des Oberhausener Tores bugsiert
hätte. Aber ich glaube zu wissen, was dann geschehen wäre. Die Oberhausener, vollkommen überzeugt von
Ihrer eigenen Überlegenheit hätten wieder aufgedreht und halt noch das eine oder andere nötige Tor
gemacht. Außer noch einem knapp über das Tor streichenden Freistoß von Kosta und der unnötigen Ballverstolperei
von Schembrie, der im 5m Raum den Abschluß hätte suchen sollen statt nochmal weiterzuleiten war denn
auch von den Oberhausenern nix blau-gelb-Gefährliches zu überstehen, die haben einfach mal souverän
den Pflichtsieg eingefahren, klug verwaltet und die allerdings auch nicht wirklich strukturierten
Angriffsbemühungen der Eintracht abgeblockt. Mußten eigentlich gar nicht wirklich malochen. Schon
gar nicht, um die 2 Tore zu machen. Das erste wie fast schon gewohnt durfte sich über unsere linke
Defensiv-Seite entwickeln, Flanke, kein Yildirim weit und breit, in der Mitte völlig frei einnetzend
der Oberhausener, der sich anhört wie ein Automodell (Terranova), von dem mein Gladbacher Freund
vorher noch sagte, auf den müßt Ihr aufpassen. Benno hat das wohl nicht gesagt oder aber es hat
keiner hingehört oder aber der Vorsatz aufzupassen wurde nicht in die Tat umgesetzt. Alles in allem
optisch eine Kopie des 0-1 Gegentores der Lübecker einige Tage zuvor bei uns im heimischen Eintracht-
Stadion. Und das 2. dann ein verrutschter Ball von ganz schön weit weg, wird zur Bogenlampe und senkt
sich über Horn hinweg ins obere linke Winkel-Eck. Vielleicht nicht ganz unhaltbar, aber dann hätte
er völlig auf der Linie kleben müssen, um den in einem Scheiß-Winkel herabfallenden Ball abzuwehren.
Wird der stattdessen zur Flanke, ist er wieder nicht rechtzeitig draußen, also wie er´s macht ist es
sowieso falsch. Wie so vieles bei der Eintracht diese Saison. So wie nun schon länger die Mitkonkurrenten
um Plätze kleiner/gleich 10 spielen, hätten wir längst dran vorbeiziehen können, ja müssen.
Aber realistisch betrachtet reicht es einfach nicht für uns, für dies Spielermaterial, für diese
nicht freien Köpfe. Man braucht kein Prophet sein, daß wir selbst mit 3 völlig unrealistischen Siegen
aus den letzten 3 Spielen nicht sicher noch ans Ziel gelangen würden, jeder Punktabzug macht das
absolute Scheitern für diese Saison noch gewisser. Wie einer unserer Mitfahrer auf der Rückfahrt so
treffend bemerkt, locker über 60 Spieltage steht die Eintracht nun auf einem Abstiegsplatz und wird
diese wohl auch nicht mehr verlassen. Schon mit weniger Druck kam das Team nicht klar und schon das
letzte Heimspiel hat gezeigt, daß die Fans den Gehorsam ebenfalls verweigern, das Team eher bepöbeln,
auspfeifen und runtermachen, als die dringend benötigte nach vorne peitschende Unterstützung zu gewähren.
Das vielleicht in dem Bewußtsein, daß sich die Mannschaft eh nicht peitschen läßt, der Funke nicht
mehr überspringt. Traurig aber wahr, im Erfolgsfall feiern alle gern mit der Mannschaft und insbesonder
sich selbst, wenn´s nicht läuft, kehrt man sich ab. Nicht so die Ultras, können die jetzt mit Recht
behaupten, aber das setzt der ganzen Situation auf und neben dem Rasen eher noch die Krone auf.
Auf dem Rasen stirbt eine Legende und auf den Rängen singen die Jungs in schwarz dem Anlaß entsprechend
gekleidet blindwütig vor sich hin. Immerhin eine Abteilung, die noch malocht.
MiWo