SC Freiburg - Eintracht Braunschweig 1:0 (0:0)


Bericht aus Freiburg

3, 2, 1:0 wir werden immer besser
Das Aufstehen fiel schwer und die Motivation, den Patienten Eintracht in das Badenova-Klinikum zu Freiburg zu begleiten war gleich null. Zu sehr hatten Dockter Vasic und die Mannschaft auf den Nerven des Schreibers rumgetrampelt. Und schlussendlich hatten Präsident Glogowski und Dr. Dockter mit dem Ausweichen und Nichtbeantworten konkreter Fragen in der Fansitzung vom Vorabend die Nerven beim Schreiber endgültig blankgelegt.
Aber dann fährt das Schlagermobil des Hrn. Mehner vor, Herr Leo gibt seinen Einstand in unserer illustren kleinen Runde mit einem Kasten Heimatbier schlußendlich noch den ewig gut gelaunten Allesfahrer Willi eingesammelt und schlagartig weiß ich, daß ich genau an der richtigen Stelle im richtigen Moment bin. Um der guten Laune noch die Krone aufzusetzen stattete uns der Autoverleiher noch mit einem Spitzenprodukt der deutschen Ingenieurkunst aus, welches optimalen Reisekomfort bot.
Traditionell werden Fahrten in Richtung des badischen in Butzbach unterbrochen, wo ein Getränkemarkt zum Spezi-Einkauf aufgesucht wurde und auch andere Leckereien durch die Mitreisenden erstanden wurden.
Dann kam der vorprogrammierte Höhepunkt des Tages – Schnitzelessen im Waldgeist zu Hofheim am Taunus. In einem an Schlichtheit nicht mehr zu überbietenden Zweckbau wurden uns dann tatsächlich „Schnitzel so groß wie Klosettdeckel“ serviert und das zu einem mehr als erfreulich zu bezeichnden Preis- Leistungsverhältnis. Klein Willi opferte sich, die größtmögliche Schnitzelvariante zu bestellen, während sich der Schreiber und die anderen Mitreisenden dann doch für die mittlere Variante entschieden. Die kleinere Portion reichte auch vollends, den Speisenden die Grenzen ihrer Aufnahmefähigkeit gefährlich nahe aufzuzeigen. Aber unser armer kleiner Willi war dem für die werte Leserschaft als Belegexemplar erworbenen Großschnitzel in keinster Weise gewachsen und mußte sich die von der Bedienung als „Looser-Rolle“ bezeichnete Alufolie reichen lassen.
So gestärkt wurde die Reise ins badische fortgesetzt und um 16:30 mit dem Abstellen des Fahrzeugs auf einem Premium-Parkplatz vorerst abgeschlossen. In der Stadionkneipe hatte sich dann auch schon eine illustre Gemeinde Blau-Gelber eingefunden, um sich dort noch die Zeit bis zum Spiel ein wenig geschmeidig zu trinken. Schlussendlich ging es dann in den Gästeblock wo man nach extrem penibler Kontrolle den Kartenerwerb für 8,- € starten konnte. Der Ruf, der uns Braunschweiger Fussballterroristen vorauseilt, manifestierte sich in einem Großaufgebot der örtlichen Förstereien, eine liebevolle Individualbetreuung für jeden Gästeblockbesucher war somit sichergestellt. Die Kollegen Spezialfussballförster aus Braunschweig vertrieben sich die Zeit bis zum Spiel dann damit, einzelne Fans durch Fingerzeig einer kleinen Extra-Schikane der örtlichen Försterei auszusetzen. Hierfür noch einmal ein „Pfui schämt Euch!“, wohl im Namen aller Fans die den Weg nach Freiburg gemacht haben.
Nun aber zum Spiel; eine recht engagierte Leistung hielt dasselbe bis zur 62. Minute offen, ein kleiner Schubser und schon kann ein Spieler der vorderasiatisch und afrikanisch geprägten Gegenerschaft einköpfen. Was dann folgte war jedoch nicht das gewohnte Bild der letzten Spiele, die Eintracht versuchte sich gegen die Niederlage zu stemmen. In der 75. Minute dann der verdiente Lohn durch einen wunderbaren Schuß von Kosta Rodrigues. TOOOOOOR.... nur der Fahnenlümmel hatte etwas dagegen und legte die Abseitsregel perfekt zum Nachteil unserer Eintracht aus. Was dem folgte waren wie bereits bekannt weitere 15. Minuten ergebnisloses Bemühen unserer Eintracht.
Die Spieler, die zum Block kamen, waren sich des freundlichen Mitleids der Anhängerschaft sicher. Bedauerlich nur, daß einige Wenige es heute für notwendig hielten, Spieler zu beschimpfen. Das war heute definitiv nicht angebracht! (Auch für diese daher ein zusätzliches "Pfui, schämt Euch" vom daheimgebliebenen Erfolgsfan und Webtransmitter MiWo)

Den Wettkampf um den besseren Support hat die ca 100-köpfige Braunschweiger Anhängerschaft verstärkt durch ca. 20 Freunde aus Basel, lt. Arena-Kunden und DSF-Schauern klar gewonnen. Es wäre allerdings sicherlich wünschenswert wenn sich auch die anderen Mitreisenden, bei den Gesängen der Ultras und Allesfahrer ab und an mal einklinken würden. Das Freiburger Publikum war mit der Verhöhnung als „Wolfsburg des Südens“ sicher noch mehr als gut bedient.
Um 02:20 wurde man dann vom Fahrzeug-Kommandanten Mehner wieder wohlbehalten in heimischen Gefilden abgesetzt.

Schappi