03.07.2010 Deutschland - Argentinien 4:0 (1:0) in Kapstadt


Der Wahnsinn geht weiter oder "Null Tore Messi"

Nun sitze ich hier mit meinem Talent - es ist Mittwoch 23 Uhr und die deutsche Mannschaft hat so eben ihr Halbfinale verdient mit 0:1 gegen Spanien verloren. Und ich hänge mit meinen letzten Tagesberichten soweit zurück, dass sie längst überholt sind. Ich habe überlegt ob ich sie überhaupt noch schreiben soll, aber um mein Tagebuch abzuschließen, werde ich zumindest noch das wichtigste zu "Papier" bringen.
Tun wir also so, als ob das Halbfinale noch nicht gespielt ist und wir befinden uns morgens um 5 Uhr vor den Toren Kapstadts (es fällt verdammt schwer - schnief!). Nach einer längeren Diskussion über den weiteren Verlauf des Morgens, entschieden wir uns dafür, zunächst mal unsere für die kommende Nacht gebuchten Quartiere aufzusuchen, in der Hoffnung schon Morgens die Zimmer beziehen zu können. Nachdem ich einen für südafrikanische Verhältnisse sauteueren Stadtplan von Kapstadt gekauft habe (18 Euro!) war es uns relativ einfach möglich die erste Unterkunft zu finden. Die Besitzerin war zwar nicht gerade erbaut, morgens um 6 Uhr aus dem Bett geklingelt zu werden. Aber sie machte gute Miene zum bösen Spiel und ließ 4 Leute unserer Besatzung ein. Der Rest von uns war in einer anderen Pension eingebucht - dachten wir zumindest. Nachdem wir einige Zeit brauchten, die Leute wach zu machen, stellte sich dummerweise heraus, dass sie nie eine Buchung von uns erhalten haben. Nun war guter Rat teuer - doch nach einiger Diskussion mit dem deutschen "Geschäftsführer" gab es folgenden Kompromiss. Für 2 von uns (einer war ich) wurde eine Abstellkammer mit 2 Betten ausgerüstet, die anderen 3 kamen privat beim deutschen Geschäftsführer unter. So blieb es uns wenigstens erspart, den ganzen Vormittag mit der Quartiersuche zu verbringen. Es blieb zwar auch keine Zeit zum duschen (wir waren ja auch erst 24 Stunden unterwegs), aber wir schafften es, an der Stadtrundfahrt der "Flieger" unserer Reisegruppe teilzunehmen, die um 8 Uhr starten sollte. Zehn nach Acht waren wir am Treffpunkt und so zuckelten wir mit unserem Minibus hinter dem Bus der anderen her. Ziel war zunächst der Tafelberg, den wir mit der Seilbahn "stürmten". Und wir hatten das große Glück, dass der Blick vom Berg aus auf Kapstadt fast ungetrübt war. So konnte man sehr weit in die Umgebung sehen. Die Fotos sprechen ja für sich. Anschließend fuhren wir in die Stadt, parkten unseren Minibus und stiegen in den Tourbus der anderen um. Mit diesem machten wir eine kleine Stadtrundfahrt u.a. auch an diverse Surfstrände, die gesäumt waren von Restaurants und Cafes. Diese Gegend heißt auch Mini Monaco. Wir waren uns alle einig, dass es sehr schade war, dass wir 14 Tage in Pretoria und nicht in Kapstadt verbracht haben. Aber hinterher ist man ja immer schlauer. Zum Schluss parkten wir in der Nähe der "Waterfront" (Vergnügungsviertel mit Shoppingcentern, Restaurants, Bars, etc.). Von dort brauchte man auch nur rund 15 Minuten zum Stadion.
Das Spiel gegen die Gauchos war ja bekanntlich der absolute Hammer und neben dem England Match der absolute Höhepunkt der Tour für mich. Nur schade dass ich nach dem Spiel unseren Minibus fahren musste, so dass ich nicht das tun konnte, was ich eigentlich am besten konnte. Es war doppelt schade, weil neben mir der Platz durch eine nette deutsche "Fanin" besetzt war, die reichlich dem Bier frönte, aus Jever kommt, in Sydney lebt und über irgendetwas bei der WM ihre Doktorarbeit in Psychologie schreiben wollte. Wir hätten uns bestimmt ordentlich einen reingebügelt, verstanden uns aber auch so sehr gut. Dummerweise verloren wir uns nach dem Spiel aus den Augen, so dass eine spätere Verabredung zum Bier nicht mehr zu Stande kam.
Toll war nach dem Spiel, dass sich rund 3.000 deutsche Fans im Block hinterm Tor sammelten und rund eine Stunde lang sich und die deutsche Mannschaft feierten. Wie man im Nachgang gehört hat, wurde das sogar durch das deutsche Fernsehen in der Nachberichtersttatung immer wieder gezeigt. Nur die Mannschaft kam nicht noch mal aus der Kabine - aber das war dann wohl auch zuviel verlangt. Dummerweise habe ich beim rausgehen den Anschluss an meine Leute verpasst, so dass ich alleine die Zeit bis 21:30 Uhr in einem netten Cafe totschlug, denn erst um diese Zeit waren wir mit unserem Guide verabredet, der uns dann zu unserem Kleinbus fuhr. So schafften wir es tatsächlich, gegen 23 Uhr im Bett zu liegen und sogar recht gut zu schlafen. Aber wen wundert dass, denn wir waren bereits fast 44 Stunden auf den Beinen.

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