16.06.2010 Besuch in einer Diamantenmine - Ansonsten Spielfrei


Spannend ist irgendwie anders!

An den heutigen Tag hatte ich doch einige Erwartungen gesetzt. Besuch einer Diamantenmine, die sich in Betrieb befindet und Besichtigung dieser mit offenen Geländewagen stand im Reiseablaufplan.. Hört sich ja erstmal ganz gut an. Mit der gesamten sich in Südafrika aufhaltenden Braunschweig Fraktion (also alle sechse sozusagen) brauchten wir rund eine Stunde zu der Cullinan Diamond Mine. Der Anfang der Tour (Kostenpunkt rund 35 Euro) war ja noch ganz interessant. Wir bekamen eine DVD (sogar auf Deutsch!) gezeigt, die uns in rund 10 Minuten die wichtigsten Infos über die Mine nahe brachte. Und immerhin fand man dort 1906 den größten, jemals gefundenen Diamanten der Welt. Er hatte stolze 3.106 Karat und wurde 1908 in diverse kleinere Steine geteilt. Die 9 größten davon (u.a. der Stern von Afrika) sind wichtiger Bestandteil der britischen Kronjuwelen. Das war es dann aber auch aus meiner Sicht an Spannung. Mit einem umgebauten Landrover und einem Unimog mit Besucherplattform ging unsere Tour los. Und wer jetzt gedacht hätte wir würden irgendwo in einem Tagebau oder vergleichbarem herumfahren sah sich getäuscht. Die Tour führte uns kreuz und quer durch das kleine Örtchen Cullinan, an einigen Kreuzungen sogar mehrfach vorbei (war halt ein kleiner Ort). Der Höhepunkt war die Pause im örtlichen Pub, bevor es dann tatsächlich auch zur Mine ging. Nur an der Mine endete unsere Geländewagentour, denn die Minenanlagen besichtigten wir zu Fuß. Da heute in Südafrika Feiertag war, wurde dankenswerterweise auch nicht gearbeitet, so dass auch wirklich gar nichts los war. Überraschender Weise erfuhr man dann auch, dass die Diamanten heutzutage unter Tage aus dem Gestein geholt werden. Na toll! Nach dem Besuch des Verkaufsraums (ein Stein wurde für 388.000 Rand verkauft - wer nimmt denn soviel Geld mit zu einer Minenbesichtigung?) hatten wir es dann auch endlich geschafft. Und ich glaube nicht nur ich war froh, dass wir in ein Lokal einkehren konnten, um unsere trockenen Kehlen zu benetzen. Der Nachmittag klang dann an der Hotelbar aus. Bei Bier und Fußball im TV (Schweiz-Spanien 1:0) konnte ich dann richtig entspannen, denn zwischenzeitlich war meine Brille verschollen (ich hatte die Sonnenbrille auf). Sie fand sich dann aber beim Reiseleiter Rico wieder, da sie jemand im Bus gefunden und mitgenommen hatte. Interessant waren an diesem Tag zwei Diskussionen mit Einheimischen über die Deutsche Sicht von Südafrika. Bei diesen Gesprächen kommt immer wieder deutlich zum Ausdruck, wie enttäuscht die Einheimischen über die negative Berichterstattung im Ausland über ihr Land im Vorfeld der WM sind. Und bisher muss ich ihnen Recht geben, dass viele Dinge über einen Kamm geschoren werden. Mit allen Einheimischen, mit denen ich Kontakt hatte, habe ich mich prima verstanden. Sie sind sehr freundlich, hilfsbereit und zeigen sich sehr interessiert am Leben eines Deutschen und der deutschen Sicht auf Südafrika! In irgendeiner Gefahr waren wir bisher nicht und "No-Go-Areas" gibt es ja sogar in Deutschland (Reisewarnung der USA für farbige US-Bürger während der WM 2006 für den Bereich Brandenburg). Warten wir also mal ab wie es hier weiter geht. Vielleicht ändern die deutschen Medien nach der WM etwas den Tenor der Berichterstattung. Noch etwas in eigener Sache- der Bericht der nächsten 3 Tage wird nicht vor Sonntag online gehen, da wir am Donnerstag um 04:00 Uhr mit dem Bus nach Port Elizabeth aufbrechen und erst am Samstagabend gegen Mitternacht wieder da sein werden. Und auf der Tour will ich mir keinen Stress mit Schreiben machen. Sorry!

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