Fußball EM 2012 - Hardcore Sightseeing


Tag 7 20.06.2012 Polnische Ostseeküste

Heute war das volle Touristenprogramm angesetzt.
Morgens um 8 Uhr starteten wir für eine Ganztagestour mit den Besuch der "Trojmiasto", der
sogenannten Dreistadt. Dazu zählen die Orte Gdynia (Gdingen), Sopot und Gdansk (Danzig).
Um es einfacher zu machen werde ich in meinem Bericht die deutschen Namen verwenden.
Start war für uns in Gdingen, der wohl derzeit vermögensten Stadt Polens, wie uns die in Gdingen
zugestiegene Reiseführerin Eva mitteilte. Weil sich sehr viele westliche Finanzunternehmen
hier angesiedelt haben, liegt die Arbeitslosenquote mit 8% deutlich unter dem Landesdurchschnitt.
Gdingen wurde per Bus erkundet, richtig viel zu sehen gab es aber auch wirklich nicht.
Nächstes Ziel was das mondäne Seebad Sopot. Ausgestattet mit etlichen 5 Sterne Hotels am Strand
bietet es jeden Komfort für zahlungskräftige Kurgäste.
Höhepunkt der Strandpromenade ist die längste Holzmole Europas, die rund 500 Meter ins Meer
hineinragt.Leider fing es dann an zu regnen, so dass wir die Zeit, die wir zur freien Verfügung
hatten, im Cafe verbringen mussten. Und ob man es glaubt oder nicht - es gab echt nur Kaffee
für unsere Vierertruppe.
Gegen 12:30 fuhren wir dann nach Danzig, einer sehr geschichtsträchtigen Stadt.
Immerhin begann hier am 01.September 1939 mit dem Beschuss der sogenannten Westerplatte durch das
deutsche Schiff Schleswig Holstein der Zweite Weltkrieg. Und der Elektriker Lech Walesa schaffte es
1980 mit seiner Gewerkschaft Solidarnosc, das sozialistische Staatenverbündnis derart zu erschüttern,
dass es 1989 endgültig zusammenbrach.
Erster Anlaufpunkt für uns war deshalb auch die Gedenkstätte der Lenin Werft, in der das Geschehen
rund um die Streiks 1980 eindrucksvoll aufgearbeitet wurde. Im Original vorhanden ist auch noch
das Tor mit den 21 Grundforderungen der Werftarbeiter an das damalige Regime. Gerade für mich
als aktiver Gewerkschaftler ein beeindruckender Ort, der sehr schön aufzeigt, dass man als
einzelner nichts aber als solidarische Gruppe fast alles erreichen kann!
Danach ging es dann zu Fuß in die sogenannte Rechtstadt, dem Herz der Danziger Innenstadt
mit den meisten Sehenswürdigkeiten. Dazu muss man sagen, dass die Gebäude im Zweiten Weltkrieg
fast vollständig zerstört wurden und mit sehr viel Engagement und Aufwand danach wieder
rekonstruiert wurden, so dass man den Eindruck hat, die Bauten stammen wirklich aus der Hochzeit
der Hanse im 15.Jahrhundert.
Um 15 Uhr bestiegen wir dann ein Piratenboot, dass eine Art Hafenrundfahrt macht und als
Endziel die Westerplatte hat, an der der 2. Weltkrieg begann. Die Westerplatte ist an sich
ein unspektakulärer Hafenbereich, der allerdings auf Grund des geschichtlichen Hintergrunds
mit einem großen Denkmal versehen wurde.
Danach war dann die offizielle Führung vorbei und wir suchten als Gruppe ein nettes Lokal
auf, in dem sehr gut gespeist und getrunken wurde. Ein Teil der mitreisenden erkor den heutigen
Tag zu meinem Geburtstag und so sang das ganze Lokal Happy Birthday für mich! Natürlich
ließ ich mich nicht lumpen und gab den "Initiatoren" eine Geburtstagsrunde aus, was sie
natürlich bezweckt hatten!
Um 20 Uhr ging es dann mit dem Bus zurück nach Leba, wo wir gegen 22 Uhr ankamen.
Nicht ganz nüchtern mehr, aber das brauche ich ja wohl nicht extra zu erwähnen...!


Willi

Bilder
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Willi